Kontakt zwischen unterschiedlichen Kulturen und Religionen verursacht oft Konflikte. Anfang des 8. Jahrhunderts marschierte die Armee des Sarazenenreiches westwaerts entlang Afrikas Nordkueste, ueberquerte die Gibraltar Strasse, und eroberte die iberische Halbinsel. Erst die Schlacht zwischen den Sarazenen und den Franken bei Tours und Poitiers (732) beendete die Expansion der Araber. Die Rueckeroberung Spaniens.dauerte ueber 700 Jahre.
Seit alten Zeiten gab es in Japan eine Religion, Shintoh. Mitte des 6. Jahrhunderts kam der Buddhismus aus Indien ueber Korea nach Japan. Es koennte eine Schlacht gegeben haben, wie bei Tours und Poitiers. Aber dies war nicht der Fall. Warum? Wir wollen uns dies ueberlegen.
Zuerst, in Shintoh gibt es kein heiliges Buch, wie die Bibel in der Christen oder wie der Koran der Muslime. Shintoh beruht auf Kojiki (Aufzeichnung alter Begebenheiten). Kojiki ist die Geschichte von Goettern und beschreibt keine Gebote. Shintoh ist grosszuegige und nicht strenge Religion.
Das naechste Merkmal ist, dass Shintoh einen Polytheismus beschreibt, waehrend das Christentum monotheistisch ist In Japan sagt man“Yaoyorozunokami.” Das heisst, es gibt 8 Millionen Goetter in der Welt. Man glaubt dass, in allen Materialien ein Gott wohnt. Ein Gott wohnt im Berg und auch im Fluss, und wenn eine Arbeit im Berg beginnt, bittet man den Gott vom Berg um Sicherheit bei der Bauarbeit. Dabei vergisst man nicht Opfer mitzubringen. Der Mann, der einen Fuehrerschein hat geht zum Gott von Verkehrssicherheit. und der Mann, der eine Reise mit dem Flugzeug macht, geht zum Gott von Flugzeugsicherheit. Michizane Sugahara (845-903), der viel studierte, wurde zum Gott fuer das Studium. Aber neulich ist er der Gott fuer Eintrittaxamen in die Universitaeten geworden. Wenn neue Dinge geschehen, dann wird ein neuer Gott geschaffen. In der Welt gibt es 8 Millionen Goetter. Auf dieser Wese existiert fuer alle Erscheinungen ein Gott
Bei der Beerdigung benehmen wir uns als ob wir Buddhisten waeren. An Weihnachten als ob wir Christen waeren, und am Oshogatsu, als ob wir Shintohisten waeren. Es ist nicht verboten.
Bei mir zu Hause, haben wir zwei Altare, eines fuer Buddhismus und einen anderen fuer Shintoh. Der erstere ist grosser und fein geschmueckt, waehrend der andere klein und einfach ist. Waehrend der erstere auf der Tatami-Matte steht, ist der andere hoch an der Wand fixiert. Man darf nicht beide Altare einander gegenueber stellen. Auf dieser Weise leben Buddha und Shintoh-Goetter zusammen in demselben Haus.
In der Welt kommen die Konflikte um den Islam nicht zum Ende. Man muesste die “Grosszuegigkeit” der japanischen Goetter und gelassene “Aufmerksamkeit” und “Toleranz” von uns Japanern ueberall lernen.
Das Altar fuer Buddhismus ist grosser und fein geschmuckt.
Das fuer Shintoh ist klein und enfach; aber hoch an der Wand fixiert.
Einfuehrung in Kyoto
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